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Selbstversorger Garten – eine Familie und ihr Gemüse aus dem Garten

Buchcover Mann mit Schubkarre beladen mit Gemüse
Unser Garten ist Gold wert. Eine Familie versorgt sich selbst.

Ein eigener Selbstversorger Garten ist der Traum einer fünfköpfigen Familie. Das Buch über das erste Jahr der Familie auf dem Weg zur Selbstversorgung liefert praktisches Gärtnerwissen und großen Lesespaß.

Umgegrabene Wiese mit Brettern eingefasst für den Selbstversorger Garten
Die Wiese wird zum Gemüsebeet im Selbstversorger Garten

„Über Jahrzehnte verschwanden Gemüsegärten zugunsten von Rasenflächen und Freizeitgärten. Aber in einer Zeit, da man sich um die Qualität der Lebensmittel und um die Auswirkungen der Anbaumethoden auf die Umwelt sorgt, scheint das eigene Gemüsebeet als gute Alternative“.

Für den französischen Autor Rodolphe Grosléziat aber war der eigene Selbstversorger Garten für sich und seine Familie nicht nur eine vage Möglichkeit, sondern ein inneres Muss. Ich kann das sehr gut nachvollziehen: Als 2021 die Pandemie ausbrach, habe ich in meinen Garten Teile der Wiese umgebrochen und so den Selbstversorger Garten um ein Drittel erweitert.

Als absoluter Neuling stürzt sich der Autor in die Neuanlage und Pflege eines großen Selbstversorger-Gartens – mit Begeisterung und Mut für neue Wege. Erfolgreich, wie sich zeigt, denn schon bald ist er Sieger in einem Gemüsegarten-Wettbewerb. Mit seinem Buch lässt er den Leser wie in einem Tagebuch teilhaben an seinen Ideen, Zielen, Erfolgen und Misserfolgen.

Das Buch: Unser Garten ist Gold wert

Der Gartenratgeber für den Selbstversorger Garten hat einen Umfang von 256 Seiten und ist übersichtlich gegliedert. Das Inhaltsverzeichnis führt 6 Rubriken auf, mit einem Schwerpunkt von zwei Drittel in der Gärtnerpraxis wie der Gartenplanung oder Steckbriefen der einzelnen Kräuter, Beerenobst- und Gemüsesorten. Das restliche Drittel des ansprechenden Buches teilen sich weitere Rubriken wie das einleitende „Wozu ein Gemüsegarten“ oder „Gärtner werden“. Nach der Rubrik „Das kommende Anbaujahr“ folgt ein Service-Teil mit Literaturverzeichnis, nützlichen Adressen und einem umfangreichen Sachregister von A bis Z.
Das verspricht eine erfolgreiche Einführung ins Gärtnern für den Anfänger, aber auch wertvolle Informationen für den langjährigen Garten-Praktiker.

Wozu ein Gemüsegarten?

Jeder Gärtner stellt sich irgendwann die Sinn-Frage, gibt es doch (noch) das Gemüse für ein paar Cent im Supermarkt und für nicht viel mehr im Bioladen. Ja, auch das hat sich geändert. Mit Pandemie und Krieg ist inzwischen der eigene Selbstversorger Garten nicht mehr nur ein grünes Hobby, sondern entlastet auch die Haushaltskasse in Zeiten der Inflation.
Autor Rodolphe Grosléziat gibt darauf sehr persönliche Antworten aus eigener Erfahrung. Er hat insbesondere die gesunde Ernährung der Familie im Blick und will unabhängig – autonom – werden. Aber auch die Umweltbildung der Kinder und der Schutz der Umwelt sind für den Autor gute Gründe, einen eigenen Gemüsegarten anzulegen. Den wirtschaftlichen und finanziellem Vorteil eines eigenen Gemüsegartens belegt der Autor detailliert durch Beispiele seiner eigenen Buchführung von Ausgaben und Ertrag.

Es ist dieser ganz persönliche Ansatz, sympathisch, authentisch und dabei völlig undogmatisch, mit dem der Autor den Leser für sich gewinnt. Er nimmt ihn mit auf die Reise in einen erlebten und gelebten Haus- und Gemüsegarten.

Selbstversorger werden

Rote Bete Blätter als Mulch auf dem Beet
Mulch: Erntereste der Roten Bete ergänzen den Rasenschnitt als Mulchschicht

Im Kapitel „Gärtner werden“ spannt der Gartenautor den Bogen von den ersten persönlichen Erfahrung zu Regenwasser, Nützlingen und Kräuterbrühen hin zur planvollen Anlage eines Gemüsegartens. Rodolphe Grosléziat lässt den Leser teilhaben an seinem Weg vom Pendler und Stadtmenschen zum Ökogärtner in der Provinz. Gemäß seinem Motto: Man ist nicht Gärtner – man wird dazu. So gibt er Ratschläge zum Erwerb der nötigen Fachkenntnisse und setzt dabei nicht nur auf Gartenliteratur und Internetforen. Auch das direkte Gespräch mit dem Gärtnerkollegen, der Gärtnerin von nebenan ist wichtig. Dabei zeigt er sich aber auch immer kritisch, wenn es um festgefahrene Lehrmeinungen geht. Ein „das haben wir schon immer so gemacht“ lässt der Autor erst einmal nicht gelten.

Ein schönes Beispiel dafür ist das Mulchen! Grosléziat ist überzeugt: Mulchen ist grundsätzlich eine gute Sache für den Garten – aber nicht immer und überall! Wer Probleme mit Schnecken hat, muss ihnen nicht auch noch ein feuchtes Nestchen bauen. Wer auf widerstandsfähige Selbstaussaaten in den Beeten setzt, braucht offenen Boden und kann eben nur sein Beerenobst mulchen. Da hat der Autor einmal mehr formuliert, was auch mir schon lange auf der Zunge liegt: Es gibt keine einfachen Lösungen im Garten.

Wertvolle Tipps zur Gartenplanung

Unter „Erst Nachdenken, dann Handeln“ liefert das Buch für die angehenden Selbstversorger-Gärtner auf über 40 Seiten wertvolle Tipps. Von der ersten Aussaat oder Pflanzung bis zur Anlage von Wintervorräten und der Vorbereitungen für den Garten in der Urlaubszeit werden eine Vielzahl von Themen behandelt. Gut gefallen hat mir der Aussaatplan für die ganzjährige Ernte und der Monatsplan für anfallende Gartenarbeiten. Die Gartenpläne hat der Autor mit eigenen Erfolgen und Misserfolgen kommentiert.

Rodolphe Grosléziat bleibt bei seinen vielen Hinweisen und Ratschlägen aber nicht im Ungefähren. Der Tipp etwas, den richtigen Abstand beim Säen von Radieschen durch die Zinken eines Rechens zu markieren, ist einfach genial.

Das Gemüse im Selbstversorger Garten

Bei einem ersten Blick in den Gartenratgeber glaubte ich, für mich als alten Praktiker wäre die Rubrik „Das Gemüse im Garten“ die wichtigste. Schließlich wüsste ich ja eigentlich schon (fast) alles und bräuchte nur ein schnelles Nachschlagewerk zu den Gemüsearten. Dass ich damit falsch lag, zeigte mir die Lektüre bis hierher: Selbstversorger Grosléziat hat mich in seiner unkonventionellen Art persönlich angesprochen und gärtnerisch neue Horizonte eröffnet.

Trotzdem wird das Buch auch wegen der Gemüse-Steckbriefe künftig seinen Platz haben neben meinem persönlichen Standardwerk „Der Biogarten“ von Marie-Luise Kreuter. Klug eingeteilt in Gruppen wie Kräuter, Wurzelgemüse oder Hülsenfrüchte hat jedes Gemüse oder Beerenobst seinen informativen Kurzsteckbrief mit Hinweisen zu Anbau, Ernte und Nutzung. Neu und einzigartig ist ein Kapitel zur Pflanzenvermehrung bzw. Gewinnung von eigenem Saatgut.

Auch hier lässt der Autor wieder seine ganz persönlichen Erfahrungen einfließen. Das macht diese Gemüse-Steckbriefe wie das ganze Buch so besonders und wertvoll.

Buchbesprechung Fazit

Bei allem handfesten Gründen für einen Selbstversorger Garten bringt es Rodolphe Grosléziat am Ende seines gelungenen Gartenratgebers „Unser Garten ist Gold wert“ aber noch einmal in einem persönlichen Resümee auf den Punkt: Die wesentlichen Aspekte eines Gartens sind nicht quantifizierbar.
Das Buch ist ein gelungener Einstieg in den Gemüsegarten. Es macht mit vielen Informationen und Anregungen Mut zu und Lust auf einen Selbstversorger Garten. Für eine intensivere Beschäftigung mit dem Thema gibt es weitere Gartenratgeber und Onlinequellen.

Selbstversorger Garten im Video

Wie zum Beispiel auch bei selfbio.
Er zeigt in seinem Video, wie er aus einem verwilderten Stück Land einen Gemüsegarten für Selbstversorgung anlegt und im selben Jahr noch erntet.

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