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Nachwuchs im Garten – die Buchrezension

Rettichkeimlinge schauen oben aus den Klopapierrollen heraus
Eigene Anzucht von Gemüsepflanzen: Pflanzrettiche in Klopapierrollen

„Aus eins mach viele“ verspricht das handliche Bändchen des Gartenspezialisten Wolfgang Kawollek vom Ulmer-Verlag.

Pflanzenvermehrung leicht gemacht

Gartenbuch: Nachwuchs-im-Garten
Nachwuchs im Garten. Pflanzen vermehren leicht gemacht. Wolfgang Kawollek, Marco Kawollek. 2011. 192 S., 100 Farbfotos, 5 Zeichn., kart. ISBN 978-3-8001-7627-4. € 9,90

Kurz und übersichtlich wird von Ahorn bis zur Zucchini die Vermehrung von 550 Pflanzen vorgestellt und der Leser in die erfolgversprechendsten Methoden der Pflanzenvermehrung eingeführt.

Dazu widmet sich das knapp 200 Seiten starke Buch im Format DIN A5 auf den ersten knapp 30 Seiten den Grundlagen der Pflanzenvermehrung wie der Wahl der richtigen Werkzeuge und den grundsätzlichen Unterschieden zwischen Samen und vegetativer Vermehrung.

Vermehrung unterschiedlicher Pflanzen

Mit 120 Seiten ist dies der Hauptteil des Ratgebers – mit wirklich sehr vielen Hinweisen zur Vermehrung von Sträuchern oder Bäumen, Sommerblumen oder Zimmerpflanzen wie auch Gemüse und Kräuter. Das Konzept des Buches ist dabei, jede dieser Gruppen mit einigen allgemeinen Tipps und Tricks zur Pflanzenvermehrung einzuführen, um dann in manchmal etwas arg kurzen Kapiteln auf die einzelnen Arten einzugehen.
Ob Fingerblättrige Akebie oder Chinafingerhut, ob Granatapfel oder Tomate – Wolfgang Kawollek bespricht in „Nachwuchs im Garten“ eine beeindruckende Vielfalt an Pflanzen und ihre Vermehrung.

Viel Arten, wenig Info

Doch die Tomate zeigt beispielhaft ein Manko dieses Buches: Es ist kein Nachschlagewerk, es muss von vorn bis hinten gelesen werden, es ist nicht für den großen Überblick gemacht, sondern sammelt alle Informationen für einzelne Arten.
So wird etwa ganz am Anfang auf Seite 15 – bei den allgemeinen Informationen zur Vermehrung durch Samen – ganzseitig die Besonderheit bei der Gewinnung der Samen der fleischigen Tomatenfrüchte besprochen.
Davon ist aber bei den wenigen Zeilen unter dem Stichwort „Tomate“ – bei „Gemüse und Kräuter vermehren“ auf Seite 168 ganz am Ende des Buches – nicht mehr die Rede; nicht einmal ein Hinweis auf diese Besonderheit bei der Samengewinnung  ist zu finden.

Fazit

Man merkt dem Büchlein an, dass der Autor seinen Schwerpunkt eher in den Zimmerpflanzen sieht. Hier sind die Hinweise zur Pflanzenvermehrung bei aller Kürze durchaus brauchbar.
Für den Haus- und Gemüsegärtner hingegen sind die Informationen dürftig: Es fehlen meist Hinweise zu den genauen Ernteterminen von Gemüsesamen und den Besonderheiten bei deren Ernte und Lagerung. Die kleinen Absätze zur Aussaat von Gemüse und Sommerblumen finde ich auch auf jedem Samentütchen des Gartencenters.

Vielleicht rentiert sich da eher die Anschaffung der gebundenen Ausgabe von 2008 „Alles über Pflanzenvermehrung – Methoden – Praxis – Handgriffe“.

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