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Mischkultur Bohnenbeet

Gemüsebeet mit verschiedenem Gemüse in Mischkultur
Zeitlich gestaffelte Mischkultur mit Stangenbohnen

Alles in der Natur ist bestimmt von einer inneren räumlich-zeitlichen Ordnung. Alles Wachsen und Vergehen geschieht in der eigenen Zeit und mit den Möglichkeiten von Licht, Boden und Klima. Dem naturnahen Gartler sind diese Gesetzmäßigkeiten der natürliche Rahmen seines gärtnerischen Handelns.

Optimierung der Nutzung im Rahmen natürlicher Grenzen

Aber deren Kenntnis und Beachtung schränkt nicht ein, sondern eröffnet Möglichkeiten zur Optimierung der Nutzung der – in der Regel bemessenen – Fläche einen Haus- und Küchengartens.

Die einfachste Möglichkeit, die Beete optimal zu nutzen, ist die Produktion von eigenem Salat und Gemüse über die ganze Vegetationsperiode hinweg. Nach dem frühen Anbau von Erbsen kann so z.B. Grünkohl als Nachfrucht folgen und bis in den späten Herbst hinein kultiviert und geerntet werden.

Nicht ganz so einfach ist der Anbau von Gemüse und Salat gleichzeitig und nebeneinander auf einem Beet. Dabei sind Licht-, Platz- und Nährstoffbedarf, Verträglichkeit und Wuchsrelationen zu beachten. So können zwischen langsam wachsenden Kohl mit großem Nährstoff- und Platzbedarf schnell wachsende und eher anspruchslose Salate wie Kopfsalat gepflanzt oder Rukola und Radieschen gesät werden. Die sind dann schon längst geerntet, wenn die Kohlpflanzen mit breitem Wuchs die Beetfläche bedecken.

Bei mir kommt zwischen allem, was mehr als 30 cm Pflanzabstand braucht, irgendeine schnelle Zwischenkultur. Heuer für diesen Zweck neu entdeckt: die Lauchzwiebel! Zeitig vorgezogen ist sie Ende Mai erntereif und mit ihrem schlanken Wuchs braucht sie wenig Platz zwischen Mangold, Sellerie oder Kohlrabi.

Ein positiver Nebeneffekt der intensiven Beetnutzung unter Beachtung der räumlich-zeitlichen Ordnung ist die kontinuierliche Bodenbedeckung im Sinne einer Dauerkultur – ohne die teils negativen Aspekte des Mulchens wie die Förderung der Schnecken und Verhinderung der willkommene Ansamung. Um die eher unwillkommenen Beikräuter im Zaum halten zu können, muss aber strikt in Reihen gepflanzt und gesät und ein Reihenmindestabstand von 15 cm zum Hacken eingehalten werden.

Beispiel: Mischkultur mit Stangenbohnen

Beet für Stangenbohnen mit Salat, Kohlrabi,, Radieschen und Frühlingszwiebel
Das Beet für Stangenbohnen mit Salat, Kohlrabi, Radieschen und Frühlingszwiebel als Zwischenfrucht im Mai

Das Beet ist ja schon zeitig vorbereitet, die seit dem 19.04. vorgezogenen, frostempfindlichen Bohnen wollen aber erst nach den Eisheiligen ins Freiland. In dieser Zeit wachsen aber schon Kopfsalat und Kohlrabi heran, die vorgezogenen Pflanzen wurden am 23.04. zwischen die Markierungen für die Bohnenstangen gepflanzt. Dieser Zeitvorspung reicht, um Salat und Kohlrabi noch ernten zu können, bevor die Stangenbohnen das Beet überwachsen. Heuer bin ich noch einen Schritt weitergegangen: Zwischen den Reihen mit Salat und Kohlrabi habe ich Radieschen gesät und innerhalb der inneren Reihen überzählige weiße Frühlingszwiebel-Sämlinge gesteckt – mal schaun ob das so hinhaut …

Nun sind – bei den heurigen Eisheiligen vielleicht etwas voreilig – die vorgezogenen Bohnen gepflanzt und es braucht nur noch ein paar warme Tage um vom Bohnenbeet die ersten jungen Gemüse zu ernten.

Denn das ist ja das Ziel: Erzeugung von gesunden und frischen Lebensmitteln aus dem eigenen Garten. Weitere Informationen zu Gesundheitsaspekten von Gemüse und auch anderen Lebensmitteln gibt es bei den Ernährungthemen auf  www.lebensmittel-warenkunde.de, unter anderem mit einer ausführlichen Nährwerttabelle für Gemüse.

Unter den Bohnenstangen wachsen Kohlrabi und Salate
Das Bohnenbeet am 9.6.2012

Erfahrungsbericht Stangenbohnen-Mischkultur

Die intensive Nutzung des Beets mit den Stangenbohnen hat heuer wunderbar geklappt
Unter Berücksichtigung der Wuchsverhältnisse hat die gleichzeitige und dichte Pflanzung/Saat schon jetzt einen hohen Ertrag auf dem Beet erbracht.

Erst haben wir wunderbare Radieschen ernten können – richtige Radieschen, mit Geschmack und ein bisschen Schärfe, anders als die Wasserbehälter aus dem Supermarkt ;-).
Dann kamen starke Kohlrabi, die wir in allen möglichen Varianten gegessen haben, heuer zum ersten Mal auch als gefüllte Kohlrabi.
Der Salat kam durch den wüchsigen Kohlrabi ein wenig unter Druck und bildete längliche, lockere Köpfe, aber das macht nichts.
Nur die heimatlosen Frühlingszwiebel-Pflänzchen aus dem letzten Herbst konnten sich nicht durchsetzen – das hatte ich mir schon so gedacht.

Jetzt stehen nur noch die letzten Salate und Kohlrabis von den Nebenfrüchten auf dem Beet, während die Stangenbohnen in die Höhe wachsen.
Was sie wohl schneller machen würden, wenn das Wetter nicht so kalt-nass wäre … :-/

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