Ein Insekt und trotz der gelb-schwarzen Zeichnung sieht man eigentlich gleich: Das ist keine Wespe – aber was ist es dann?
Gedrungen wie eine Biene, höselt Pollen wie eine Biene … dann ist es wohl eine Biene. Sehr eigenartig aber ist, dass zwischen den beiden Blauen Leinkräutern ein ähnlicher, aber dreimal so großer Brummer hin- und herfliegt und Hummeln und sonstige Blütenbesucher attakiert.
Nach längerer Recherche habe ich endlich das Insekt bestimmen können, dessen Aussehen und vor allem Verhalten mich begeistert. Was ich an unserem Blauen Leinkraut (danke an @waldfussel) beobachten konnte, ist die Große Wollbiene.
Die Große Wollbiene
Sie ist ein häufiger Gartenbewohner, aber mit einem für Bienen exklusiven Verhaltensrepertoire (frei nach Wikipedia_Große-Wollbiene):
Die sonst bei den Bienen als nutzlose Fresser aus dem Bau gejagten Drohnen besetzen bei der Großen Wollbiene Reviere rund um die bevorzugten Blütenpflanzen, an denen mehrere Arbeiterinnen Pollen, Nektar und Nistmaterial sammeln.
Vor diesen Pflanzen patrouilliert das Männchen im Schwebeflug ähnlich einer Schwebfliege und vertreibt Nahrungskonkurrenten, wie zum Beispiel Hummeln, Honigbienen oder andere Männchen. Dazu fliegt es auf seinen Gegner zu und krümmt kurz vor dem Zusammenprall seinen Hinterleib nach vorn, sodass die Dornen am Hinterleibsende nach vorn gerichtet sind.
Ich habe die Große Wollbiene in ihrem Revier – zwei großen blaue Leinkräuter – lange und mit Freude und Interesse zugesehen und bin begeistert! Das Männchen konnte ich lange nicht fotografieren, so sehr war es in Hektik (Herde bewachen).
Wer diese schöne und interessante Solitär-Bienenart in seinem Garten beobachten möchte, muss nur ein paar der Lieblingspflanzen bereithalten. Besonders scheint jede Art von Ziest geeignet, bei mir tut’s das Blaue Leinkraut (sehr unkompliziert, wer Samen braucht, bitte melden.