Es gibt bessere Methoden als Sprossen ziehen auf Küchenpapier! Ob Kresse, Rucola, Rettich oder Senf: am warmen, hellen Fensterbrett keimen viele leckere Kreuzblüter-Arten und liefern leckere Sprossen.
Wie die kleine Kresse zum Abschnippeln , die man so im Supermarkt oder im Gemüsehandel in Schälchen bekommt, genießen wir mit den Sprossen nur kleine Sämlinge. Das Sitzen auf den Stielen noch nicht einmal die richtigen Blätter, sondern die Keimblätter der Kreuzblüter.
Wenn man sie wachsen ließe, würde richtige Kresse oder Rucola daraus – vorausgesetzt, man würde die Pflänzchen auf den richtigen Abstand pikieren oder ausdünnen.
Nachdem das also geklärt ist ;-) noch einmal zurück zur Anzucht.
Wissen muss man, dass die Schnippel-Sprossen keine Erde brauchen, sondern nur mit frischem Wasser auskommen. Der Samen sollte aber nicht im Wasser liegen – da ertrinkt er – sondern auf einer immer feuchten Unterlage. Überall zu finden sind dazu einerseits wohldurchdachte, aber aufwendige Lösungen wie Anzuchtschalen oder -türme zu finden, andererseits wird als Minimallösung die Verwendung von feuchtem Küchenpapier auf einem Teller als Wuchsunterlage empfohlen.
Dazu aber noch eine Anmerkung: Das Substrat – die Wuchsunterlage – muss wirklich immer feucht sein. Das ist bei einem Tissue nicht immer gewährleistet. Hell soll der künftige Frischesnack ja auch stehen und ruckzuck ist das Wasser wieder verdunstet. Auch ästhetisch ist das nach einigen Tagen sehr unschön: Das Wasser löst die Farbstoffe aus den dunklen Samenschalen und nach kurzer Zeit ist das weiße Küchenpapier braun und fleckig. Letztlich will ich auch nicht die ganzen chemischen Beistoffe aus dem gebleichten Küchenpapier auf meinem Butterbrot haben.
Sprossen ziehen auf Moos – statt auf Küchenpapier!
Ich habe mir also heuer überlegt, ob nicht Moos als Substrat geeignet wäre.
Moos ist nämlich ein ganz hervorragender Wasserspeicher, der auch einmal ein Wässern-Vergessen locker verzeiht, ist absolut hygienisch und total Bio. Moos liefert den jungen Pflänzchen vielleicht auch noch den einen oder anderen in den moosigen Tiefen gelagerten Nährstoff und kostet nichts.
Ich hab’s ausprobiert in einer meiner Teetassen – mit großem Erfolg!
Heute ist Erntezeit und zum zweiten Frühstück gibt es ein frisches Butterbrot mit frischem Rucola :-)