„Unser Garten soll eine Oase sein, ein Ort, an dem man die Seele baumeln lassen kann. Ein Zufluchtsort vor der täglichen Realität.“
Das gelingt Sven mit vielen Sitzecken in dekorativen Gartenräumen und perfekten Arrangements der vielen verschiedenen Stauden Pflanzen.
Dies ist Teil 2 des Interviews mit Gartenblogger Sven von beetwunderung.de,
zu Teil 1: Über das Bloggen als passionierter Gärtner.
Inhaltsverzeichnis
Wunderland – der Garten des Bloggers
Das Besondere an meinem Garten
Unser Garten befindet sich genau in der Mitte zwischen Ulm und Biberach. Das Grundstück, auf dem das Haus steht, ist ca. 550 qm groß. Damit haben wir einen typisch großen Garten für ein Einfamilienhaus in der Stadt. Er schmiegt sich wie ein „U“ um das Haus.
Im Herbst 2019 haben wir den Garten nach unseren eigenen Plänen komplett umgestaltet. Vorbild waren vier Gärten: „Sissinghurst“, „Monks House“ und das „Charleston Farmhouse“ als britischen Einflüsse, die in der Zeit der „Arts & Crafts-Bewegung“ entstanden sind. Hinzu kommt der Einfluss eines Gartens von Freunden, indem Inspirationen aus Großbritannien und Frankreich vereint sind. Wir haben also typischen Elemente aus diesen Gärten auf unseren übertragen: Double Border, Senkgarten, viele Stauden, Backsteinmauern, Gartenräume, etc.
Meine Leidenschaft für das Gärtnern
Ich bin immer wieder in meinem Leben mit dem Gärtnern in Verbindung gekommen. Leider gab es nicht immer einen Garten.
Während meines Studiums habe ich viel bei Freunden im Schrebergarten geholfen, bei den Schwiegereltern gab es dann auch einen Garten bei dem ich mithelfen durfte. So entstand mit der Zeit die Leidenschaft. Als dann noch ein eigener Garten hinzukam, war ich nicht mehr zu bremsen.
Jetzt bin ich fast täglich im Garten.
Umbau und Gartengestaltung
Wir sind vor 8 Jahren in Lissis Haus gezogen. Natürlich wurde zuerst das Haus von innen renoviert. Ein paar Jahre später von außen. Dann erst konnten wir unsere Idee vom Garten umsetzen. Wir hatten vorher schon einen Mini-Garten an unserer Wohnung mit wenigen Stauden, die ich während der Umbauphase des Hauses umgezogen habe.
In unserem Garten gab es nicht viel. Zwei Bäume, drei Staudenbeete, ein Gemüsegarten und viel Rasen. Ich habe die verwilderten Beete umgestaltet und viel Gemüse angebaut. Der Garten wurde zu einem „Weißen Garten“.
Zu dieser Zeit gab es schon viele schöne Eckchen, allerdings gefiel uns die Struktur des Gartens nicht. Diese wurde im Herbst 2019 mithilfe eines Gartenbauers nach unseren Plänen verändert. Die Stauden lagerten in dieser Zeit ausgegraben in Plastikwannen in der Garage. So konnten wir nach dem Umbau den Effekt eines bereits eingewachsenen Gartens erzielen. Zumindest in ein paar Beeten. Nun gibt es mehr Bäume, farblich unterschiedlich gestaltete Beete, ein Gewächshaus und ein Schuppen ist in der Planung.
Ich liebe Stauden!
Der Schwerpunkt in unserem Garten liegt auf den Staudenbeeten. Unser Garten soll eine Oase sein, ein Ort, an dem man gerne ist und die Seele baumeln lassen kann. Ein Zufluchtsort vor der täglichen Realität. Deshalb sind uns auch viele Sitzecken wichtig und die dekorative Verbindung zwischen den Gartenräumen.
Es geht mir darum, ein Gefühl von Harmonie und Ruhe zu schaffen.
Deshalb ist unser Gemüsebereich nicht sehr groß. Wir haben das Gewächshaus, das uns im Sommer für zwei Monate ausreichend mit Tomaten und Gurken versorgt hat. Paprika und Auberginen sind auch im Gewächshaus gewachsen. Hier ist allerdings nicht ganz so viel abgefallen. In den Hochbeeten des Kräuter- und Gemüsegartens gibt es noch Erdbeeren, Zwiebeln, Kohlrabi, Salat, etc. Hier reicht es nur für ein paar Mahlzeiten, aber das ist für uns genug.
Anbaupläne habe ich keine. Das habe ich vor dem Umbau in unserem damals größeren Gemüsegartenbereich erfolgreich ausprobiert und die vier Quadrate (die wir damals hatten) rotieren lassen. Bei den zwei kleinen Hochbeeten ist das nicht mehr so möglich. Da kommt im Frühjahr wieder gut Kompost drauf, dann geht auch das.
Meine Infokanäle für Garten und Gestaltung
Über Gartenthemen informiere ich mich auf verschiedenen Wegen:
Zum einen hatte ich gute Lehrer im Familien- und Freundeskreis, die mir viel Wissen vermittelt haben und es gibt den Austausch mit anderen Gartenbegeisterten. Dann habe ich ein Sammelsurium von Gartenbüchern. Ich lese sie sehr gerne und manchmal lasse ich mich einfach nur von den schönen Bildern inspirieren.
Natürlich lese ich monatlich Gartenzeitschriften: „Mein schöner Garten“, „Garten Flora“, „Gardeners World Magazine“ und jedes viertel Jahr die „Garden-Style“. Mein Blick geht natürlich immer nach Großbritannien und da schaue ich jede Woche die Gartensendung „Gardeners World“ und „Garden Rescue“. Im Winter schaue ich auch alle deutschen Gartensendungen in den Mediatheken nach: „MDR Garten“, „rbb Gartenzeit“, „querbeet“, usw. So rette ich mich über die Zeit, in der es nicht so viel im Garten zu tun gibt.
Dann lese oder schaue ich noch Gartenblogs und Gartenvlogs. Dies aber noch nicht so lange. Was mir ganz besonders wichtig ist, ist die Besichtigung von Gärten. Da habe ich schon einiges gesehen und mich inspirieren lassen, was nun auch meinen Lesern im Blog zugutekommt.
Tipps für den Gartenstarter
Ich kann nur jedem Anfänger empfehlen, alles auszuprobieren.
Am meisten lernt man über die eigene Erfahrung. Ein Garten verzeiht (fast) alles und aus Fehlern lernt man bekanntlich. Es ist aber auch wichtig im Austausch mit anderen Gartenbegeisterten zu sein. Man sollte bei anderen hereinschauen, mithelfen und sich dann inspirieren lassen. Ein Garten hat immer auch einen sozialen Aspekt und der sollte gelebt werden.
Ende Teil Zwei des Interviews,
Zu Teil 1: Über das Bloggen als Gärtner.
Lieber Sven, vielen Dank für die spannende Führung durch deinen Garten! Ich bewundere – beetwundere! – deine schöne und gelungene Gartengestaltung mit Stauden und Blumen.
Da kann ich mir eine Menge abschauen! Ich freue mich, dass ich dich und dein Gärtnern durch das Interview kennenlernen konnte. Wir lesen uns! Und vielleicht treffen wir uns ja auch mal im Reallife, zum Beispiel bei einem Gartenblogger-Treffen :)
Links
- Garten-Einmaleins – Stauden pflanzen und pflegen
- Stauden pflanzen im Frühling – pflegen und düngen
- Blühende Stauden pflanzen für den Herbst
„Beetwunderung“ im Internet
Mehr über Gartenblogs
Gartenblogger Johann im Interview:
- Grüne Überlebenskünstler zwischen Steinen und Sternen
Die Süddeutsche Zeitung berichtet über Johann Seidl und seinen Garten - Wenn ein Gartenblog mitten ins Schwarze trifft
- Zwischen Gartenblog und Gemüsegarten
Benötige eure Hilfe bei der Gestaltung einer wirklich unschönen Ecke unseres kleinen Gartens.
An besagter Stelle waren Thujen gepflanzt, die gleichzeitig Sichtschutz zum Nachbarn waren.
Also, alles hinter dem Zaun gehört unserem Nachbarn.Ist auch nicht schön anzusehen.
Möchte ein paar Pflanzen, die nicht zu üppig wachsen, nicht zu breit werden und max 2 Meter hoch.
Habe mir ein halbrundes Beet vorgestellt und ein bisschen links den Zaun entlang, auch nicht zu hoch.So das man das Zeugs vom Nachbarn nicht mehr sieht. ;) Der Boden ist lehmhaltig und die Fläche nach Osten ausgerichtet, ganztags sonnig.
Habt ihr ein paar tolle Ideen was die Gestaltung und die Pflanzen angeht?
Hallo,
ich bin ja mehr der Gemüsegärtner. Für Gartengestaltung ist Sven von Beetwunderung sicher der bessere Ansprechpartner.
Seinen Kontakt findest du unter: https://beetwunderung.de/impressum/
Grundsätzlich solltest du überlegen ob du mit Sträuchern oder Stauden (mehrjährig/einjährig, stehend/rankend) arbeiten willst.
Eine blühende, Bienen und Vögel freundliche Hecke z.B. aus Kornelkirsche und Rotdorn wäre meine Empfehlung.
Mehr dazu siehe https://www.ndr.de/ratgeber/garten/Eine-Hecke-fuer-Voegel-und-Insekten-pflanzen,vogelhecke101.html
Sehr schöner Beitrag. Aus deinem Garten hast du wirklich eine schöne Oase gemacht. Gute Aufteilung der Pflanzen und Gartenmöbel.