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Sprossen ziehen im Keimgerät oder Kresse mit Erde

Makro von Keimsprossen mit teils grünen Blättern
Die frischen Sprossen kommen in den Salat

Sprossen ziehen im Keimgerät ist einfach und liefert schnell und unkompliziert leckeres und gesundes Superfood. Dies ist zu jeder Jahreszeit eine willkommene Ergänzung des Speiseplans, besonders jedoch im Winterhalbjahr.

Denn in Sprossen und Keimlingen finden sich Ballaststoffe und viele wertvolle Vitalstoffe wie Vitamine wie Vitamin C, Antioxidantien und Omega-3-Fettsäuren sowie Abwehr stärkende Mineralstoffe wie Eisen, Zink, Kalium, Kalzium und Magnesium. Selber Sprossen ziehen mit Keimgerät oder mit anderen Methoden macht Spaß. Doch wie kann ich Keimlinge, Sprossen und Kresse einfach selber ziehen und was sind die besten Sprossen?

Sprossen ziehen oder Kresse säen – was ist der Unterschied?

Sprossen ziehen mit einem Keimgerät
Keimsprossen aus Mungbohnen, Rettich und Kresse

Denkt man an Sprossen ziehen, meint man in der Regel beides: Die Keimsprossen mit einem Keimgerät, wie zum Beispiel die Sprossen  der Mungobohne, als auch die Kresse-Sämlinge in der Anzuchtschale. Dabei sind es eigentlich ganz unterschiedliche Entwicklungsstadien der verwendeten Samen.

Sprossen

Sprossen, Keimsprossen oder auch  Sprossengemüse sind frisch gekeimte Sämereien von Mungbohne, Alfalfa, Brokkoli, Rettich oder auch Getreide. Ziel ist, durch den Keimvorgang wertvolle Nährstoffe im Keimling zu aktivieren. Der Samen wird weich, platzt auf und es schiebt sich eine zarte, weiße Wurzel heraus. Grüne Pflanzenteile sind nicht unbedingt beabsichtigt, aber kein Fehler. Keimsprossen können deshalb auch mit wenig oder gar keinem Licht gezogen werden.

Kresse

Kresse Sprossen wachsen aus einer Schale mit Erde
Kresse-Sämlinge, reif für die Ernte

Kresse dagegen ist ein dichter Rasen von Sämlingen, die in der Regel in Schalen angeboten wird.  Es sind kleine, grüne Jungpflanzen, die auf einem Nährsubstrat wachsen. Sie werden bei einer Höhe von 2-3 cm abgeschnitten und als würzige Beigabe zu Salat oder Gemüse geerntet. Es finden also nur die Keimblätter und Teile des Stängels Verwendung und keine Samen- oder Wurzelanteile wie bei den Sprossen.
Jeder Kresse-Stängel wächst aus einem Samen und ist eine vollständige kleine Pflanze. Diese braucht unbedingt Licht zum Wachsen, zum Beispiel am Fensterbrett. Wird sie nicht abgeschnitten, entwickelt sie sich weiter und kann sogar blühen.
Neben der bekannten Gartenkresse lassen sich auch viele andere Pflanzen in Kresse ähnlicher Weise ziehen. Für diese Art der Anzucht sind geeignet unter anderem: Rettich, Radieschen, Senf und Rucola, aber auch Babyleaf- und Schnittsalate.

Wie kann ich Sprossen und Kresse ziehen?

Sprossen ziehen mit Keimgerät

Beim Sprossen ziehen in Keimgeräten oder Keimgläsern gibt es Varianten aus Ton, Plastik oder Glas. So richtig praktisch fand ich unsere alte Ton-Sprossenbox eigentlich nicht: Sie war schwer, die Keimungsrate ließ zu wünschen übrig und die Reinigung war schwierig. Ich habe mir dann eine Sprossenanzuchtbox aus Plastik (Link siehe unten) besorgt, mit der ich seit Jahren sehr zufrieden bin.

Sprossen ziehen im Keimgerät ist kinderleicht:

  • Erst die Samen oder Samenmischung in die Siebschale geben,
  • dann gut durchspülen und abtropfen lassen.
  • Danach die Siebschale auf die Wasserauffangschale setzen und den Deckel schließen.
  • Wichtig: In den nächsten Tagen täglich die Samen und Sprossen durchspülen.
  • Schließlich ein paar Tage warten und – fertig!

In welchem Keimstadium man die Sprossen genießen will, kann jeder selber entscheiden: frisch gekeimt oder mit etwas Grün!

Hinweis: Manchmal erschrickt man, wenn man nach einem Tag wieder in seine Keimbox schaut und weißes Geflecht sieht. Man denkt, überall wäre Schimmel und die ganze Arbeit umsonst. Aber es sind nur sehr feine Wurzeln, die sich in der feuchten Luft ausbilden und nach Wasser suchen. Sie finden sich ausschließlich im Wurzelbereich. Wenn tatsächlich Schimmel in den Keimsprossen ist, befindet sich der Flaum auf dem ganzen Samen.

Kresse anziehen – mit Erde

Kresse bekommt man im Handel meist in einer Pappschale mit Nährsubstrat. Aber nichts einfacher als Kresse und Rettich-Sprossen selber zu ziehen. Auch dazu gibt es im Handel spezielle Gerätschaften wie zum Beispiel den Kresse-Igel aus Ton oder andere Kresse-Anzucht Gefäße.
Oft liest man auch den „Tipp“, Kresse auf feuchtem Küchenpapier oder Watte anzusäen. Ich rate davon ab. Das Papier kann das Wasser nicht speichern und die Kresse steht immer am Rande des Verdurstens. Auch schmeckt man meiner Meinung nach das Papier. Letztlich aber weiß man auch gar nicht, welche Stoffe da überhaupt im Papier drin sind, die ich dann über die Kresse aufnehme.

Eigentlich braucht man das für die Anzucht von Kresse-und Rettichsämlingen keine besonderen Gerätschaften. Ich verwende die Schalen vom Einkauf von Gemüse- und Salatpflanzen wieder oder ein anderes, flaches Gefäß. Man/frau kann sich aber auch mit einem Suppenteller, einer flachen Schüssel oder ähnlichem behelfen – oder mit einer großen Tasse, siehe unten :)

  • Zuerst etwas Anzuchterde (hat heute schon jeder Supermarkt) in die Schalen – so zwei Zentimeter hoch.
  • Dann wird die Erde etwas glatt gedrückt und die Sämereien werden darauf gestreut: Kresse, Rettich, Rucola, Senf…
  • Danach werden die Samen etwas an die Erde angedrückt, damit sie Kontakt zur Erde haben – aber nicht zu fest, damit sie beim Keimen nicht zusammenkleben.
  • Die Samen werden nicht mit Erde abgedeckt! Schließlich wird vorsichtig befeuchtet.
  • Wichtig: Für die nächsten 2-3 Tage die Schalen mit Klarsichtfolie o.ä. abdecken, damit sie Samen beim Keimen nicht austrocknen.
  • Sobald sich das Grün zeigt, kann die Folie abgenommen werden.
  • Und bald kann man die erste Kresse auf´s Butterbrot schnippeln.

Kresse ziehen ohne Erde – auf Moos

Kresse - Anzucht auf Waldmoos
Tassen-Kresse auf Moos

Eine andere Variante ist, als Substrat einfach Moos aus dem Wald oder Garten zu verwenden. Moos speichert Wasser hervorragend und bietet auch etwas Nährstoffe für das Wachstum von Kresse-, Rettich- und anderen würzigen Sämlingen.

Was sind die gesündesten Sprossen?

Die gesündesten Sprossen sind die, die man gerne ist und häufig auf dem Teller hat :)
Kichererbsen, Kresse, Linsen, Mungobohnen, Radieschen, Rucola. Rettich. Weizen uvam… Die Vielfalt an Samen, die zum Sprossen ziehen im Keimgerät geeignet sind und angeboten werden ist groß. Daneben gibt es auch fertige Mischungen.
Meine liebsten Sorten sind Mungbohne, Weizen, Rettich und Brokkoli – oder eine der Mischungen (siehe bei den Links).

Wie verwende ich Sprossen in der Küche?

Keimsprossen sowie Kresse- und Rettich-Keimlinge werden grundsätzlich roh verzehrt. Mit dem Erhitzen gehen die empfindlichen Vitamine und Vitalstoffe verloren. Die Sprossen schmecken in Salat oder in Quark als Dip zu Ofenkartoffeln. Ich habe sie auch schon in ein Omelette mit eingepackt – natürlich erst zum Schluss!

Kann man Sprossen lagern?

Wenn man eigene Sprossen und Kresse am Fensterbrett hat, am besten immer nur soviel abschneiden, wie man gerade braucht. Sind es einmal zu viele oder wollen sie auswachsen: Erst ordentlich durchspülen, dann etwas abtropfen lassen. So kann man sie schließlich einer verschlossenen Dose zwei Tage  im Kühlschrank lagern.

Sprossen ziehen – Links

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