Der Blick in das Pastinaken-Beet mit Spinat als Zwischenkultur ist etwas ernüchternd: Alles ist wunderbar grün, viele unterschiedliche Pflänzchen drängen ans Licht – nur was davon sind meine Pastinaken?
Inhaltsverzeichnis
Erwünschte und unerwünschte Gartenpflanzen erkennen
Gemüse-Sämlinge erkennen und gleichzeitig aufgegangenes Unkraut bestimmen ist in jungem Stadium besonders knifflig. In einem solchen Fall findet Gärtner oder Gärtnerin Hilfe in dem handlichen Gartenratgeber „Wird das was oder kann das weg? Um unerwünschte Gartenpflanzen im Jugendstadium schnell und sicher zu erkennen, wird darin potenzielles Unkraut in drei verschiedenen Wachstumsphasen in Bild und Text vorgestellt. Mehr zu Wort oder Unwort „Unkraut“ siehe unten.
- Wird das was oder kann das weg?
Erwünschte & unerwünschte Gartenpflanzen einfach erkennen
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Eine weitere Buchvorstellung zum Unkraut im Gartenblog
Mit dem Buch in der Hand geht es in den Garten und am Pastinaken-Beet versuche ich also mein Glück beim Unkraut bestimmen – zwischen Gemüsesämlingen und Wildkräutern
GEO-Bilderquiz
Können Sie alle zehn austreibenden Pflänzchen richtig identifizieren? Es ist nicht immer einfach zu erkennen, welche Pflanze sich später daraus entwickeln wird. Testen Sie Ihr Wissen in diesem Bilderquiz.
Zehn Abbildungen von Trieben, Blättern und Jungpflanzen sprießender Kräuter und Unkräuter sind zu identifizieren. Sie sind dem hier vorgestellten Buch von Bärbel Oftring über erwünschte und unerwünschte Gartenpflanzen entnommen.
- Erkennen Sie diese Pflanzen an ihren Trieben?
GEO-Bilderquiz zum Buch
Unkraut bestimmen und das gesäte Gemüse erkennen
Auch jung einfach zu erkennen: Spinat und Kartoffel
An den großen Blättern erkenne ich meine beiden Reihen mit Spinat. Da ist erst einmal nichts zu tun, das Blattgemüse hat mögliches Unkraut einfach überwachsen.
Das mit den großen Blättern in der Mitte muss raus. Das ist eine Kartoffel-Pflanze. Die entwickeln sich aus den ganz kleinen Kartoffeln vom Vorjahr, die ich im Beet bei der Ernte übersehen habe. Sie wachsen sehr massiv und mit tiefen Wurzeln und würden schnell alles überdecken. Nach meiner Definition ist in diesem Fall auch die Kartoffel ein Unkraut und würde das Wachstum der gesäten Pastinaken behindern.
Unkraut mit ovalem, eiförmigen Blatt – was ist das?
Nun nehme ich mir das Pflänzchen mit den rundlich-eiförmigen Blättern vor. Mit dem Bestimmungsbuch ist es schnell identifiziert. Dabei hilft der gelungene Aufbau des Buches. Ich muss vorerst nur bestimmen, ob die Blätter vom potenziellen Unkraut rund, länglich oder mehrteilig sind. Die Autorin erklärt genau, was jeweils darunter zu verstehen ist.
Im konkreten Fall sind die Blätter rundlich. Also schlage ich die Seiten mit den rundlichen Blättern auf. Dort werden die fraglichen Pflanzen jeweils mit drei Bildern vorgestellt: frisch gekeimt, 2 Wochen alt und einige Wochen alt. Ich vergleiche die Bilder im Buch mit dem Wildkraut und bei der Vogelmiere werde ich fündig: Das 2-Wochen-Bild des Bestimmungsbuchs zeigt eindeutig mein Pflänzchen im Pastinaken-Beet.
Was wächst da mit den gewellten Blättern?
Gut: Die Kartoffel und die Vogelmiere kann ich rauszupfen. Aber da sind ja noch die Pflänzchen mit den herzförmigen Blättern und dem gewelltem Rand.
Also noch einmal das Buch zur Hand nehmen, und auf den Seiten mit den rundlichen Blättern suchen. Treffer auf der vierten Doppelseite: Ehrenpreis. Auch er muss als Konkurrenz zu den Pastinaken weichen.
Charakteristische Keimblätter
Aber Vorsicht, wo sind denn dann meine Pastinaken-Sämlinge?
Also noch einmal die Bestimmung überprüfen: Kartoffel und Spinat ist klar, die Vogelmiere ist sicher bestimmt. Also müssen sich die Pastinaken unter den gewellt blättrigen Pflänzchen verstecken. Und beim genauen Hinsehen zeigen sich auch deutliche Unterschiede: Bei dem einen Kräutchen stehen unter den rundlichen Blättern lange, Tannennadel ähnliche Blätter, bei dem anderen sind sie rundlich, spatelförmig. Diese Blätter sind die Keimblätter, die allerersten Blätter, wenn der Samen keimt. Keimblätter sind meist ganz anders geformt als die späteren Blätter und helfen bei der Kraut- und Unkrautbestimmung.
Unkraut bestimmt – Gemüse entdeckt
Im Bestimmungsbuch zeigt sich unter „Frisch gekeimt“: Der Ehrenpreis hat nur rundliche Keimblätter und auch die weitere Beschreibung ist eindeutig. Die Pflanzen mit länglichen Keimblättern sind also definitiv kein Ehrenpreis – das müssen dann also meine gesuchten Pastinaken-Sämlinge sein!
Das „Unkraut“ ist also sicher bestimmt und kann gejätet werden. Und tatsächlich erscheint eine schnurgerade Reihe kleiner Sämlinge – das sind meine Pastinaken. Jetzt, wo ich den Überblick habe, kann ich noch einmal genauer jäten und anschließend hacken und mulchen.
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Fazit: Unkraut bestimmen einfach und sicher
Ich finde das Unkraut-Bestimmungsbuch rundum gelungen. Natürlich kann man auf 144 Seiten nicht alle möglichen Wildkräuter und potenziellen Unkräuter für unseren Raum darstellen. Aber viele der wichtigsten und häufigsten Pflanzen, die sich von selbst in unserem Garten einfinden, sind vertreten und werden als Keimlinge und Jungpflanzen treffend porträtiert.
Durch dieses besondere Bestimmungsbuch von Bärbel Oftring lernt man aber auch grundsätzlich, die Besonderheiten junger Pflanzen zu erkennen. Wie zum Beispiel, nicht nur auf die auffällige Blüte und hoch stehenden Blätter zu schauen, sondern bei der Pflanzen-Bestimmung auch auf Kleinigkeiten zu achten, wie die Form der Keimblätter. Mit diesem Wissen und am Buch geschulten Auge kann man dann auch selbst zum Beispiel im Internet oder in anderen Bestimmungsbüchern erfolgreich auf Recherche gehen.
Was mir besonders gut gefallen hat:
- Die Klappeninhalte vorn und hinten zeigen je die schönsten (Beispiel Sonnenblume) und die lästigsten Selbstaussamer
- Das Querformat mit den Info-Doppelseiten zeigt alle Informationen auf einen Blick und liegt gut in der Hand
- Die Einteilung der Pflanzen in die drei Blätter-Rubriken ist so einfach wie praxisgerecht
- Viele, teils überraschende Informationen zu den Besonderheiten der Pflanzen
- Die in der Regel aussagekräftigen Bilder
- Die Hinweise auf mögliche Nutzungen in Küche, Garten und Haushalt
Das Unkraut-Video
Sascha von Selfbio zeigt die 22 häufigsten Unkräuter im Gemüsegarten von Ampfer bis Wolfsmilch.
Wort/Unwort Unkraut
Landläufig spricht man vom „Unkraut jäten“ oder „Unkraut bestimmen“. Unkraut – über dieses Wort bzw. Unwort habe ich meine eigenen Überlegungen angestellt. Unerwünschte Beikräuter können durchaus auch beliebte Gartenblumen wie die Ringelblume oder auch Gemüse wie die Kartoffel sein. Andererseits können die so erfolgreichen Selbstaussamer und ungeladenen Gäste im heimischen Garten durchaus auch eine kulinarische oder ästhetische Bereicherung sein.
- Unkraut – oder doch besser Beikräuter und Begleitflora?
Artikel im Gartenblog
Danke für die heutige Information, dass mein vieles Unkraut die Wolfsmilch ist.
Ich mache immer die mit Mehltau betroffenen Blätter ab.
Hast du ein Rezept gegen die vielen Nacktschnecken?
Danke im voraus sagt mary
Danke für den Tipp.
Die Renzension ist echt hilfreich. Insbesondere die Absätze, wo du aufzeigst, dass die Bestimmung an Hand der Blattform erfolgt und auch die Keimblätter berücksichtigt.
Viele Grüße
Meine Gemüsebeete verwuchern mit einer Kriechpflanze mit kleinen (5mm) Blättchen mit einem Punkt. Verzweigen sich wie wild.
Was ist das und was kann ich dagegen tun ?
Hallo Johanna,
ohne Foto kann ich da schwer was dazu sagen.
Wenn du willst, kann du mit ein Foto davon per Email schicken.
beste Grüße
Johann