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Pastinaken: Vergessene Gemüsevielfalt

Frische Pastinaken im März 2013
Pastinaken im März - ernte vom Spätherbst bis ins Frühjahr

Ein lustiges Zusammentreffen: Heute haben wir die Reste der Pastinakensuppe aus den letzten ausgegrabenen Rüben von Anfang der Woche gegessen – heute habe ich endlich die Pastinaken für die Winterernte 2013/2014 gesät und auch just heute berichtet der BR auf seinem Garten-Blog unter anderem über Anbau, Ernte, Lagerung und Zubereitung der Pastinake:

Pastinaken und Co.: Vergessene Gemüsesorten…
Lange Zeit waren Gemüsesorten wie Pastinaken, Steckrüben oder auch rote Bete als „Arme-Leute-Essen“ verschrien. Doch momentan erleben diese „vergessenen Gemüsesorten“ wieder ein Comeback. “ (Quelle BR, siehe unten)

 

Pastinaken im naturnahen Garten

Pastinake - Abbildung von Jacob Sturm
Pastinake – Kupferstich von Jacob Sturm aus seinem Buch „Deutschlands Flora in Abbildungen“ von 1796 (Quelle: Wikipedia)

Pastinaken sind eine alte Gemüsesorte und bis ins 18. Jahrhundert eine weitverbreitete Grundnahrungspflanze in Mitteleuropa. Dann wurde sie von der Kartoffel und der zarteren Möhre abgelöst. 2011 war sie Gemüsepflanze des Jahres. aber auch als Heilpflanze war die Pastinake – oder auch Hammelmöhre genannt – gefragt.  Leonhart Fuchs schreibt ihr in seinem Kräuterbuch von 1543 magenfreundliche „Krafft und würckung“ zu aber auch, sie mache „lust zu den Eelichen wercken“! Also weg mit den blauen Pille … ;-)

Im Anbau ist sie absolut pflegeleicht, ich habe da wirklich nur die besten Erfahrungen gemacht:
Sie keimt nach der Saat im zeitigen Frühjahr zuverlässig (Vliesabdeckung zum Feuchthalten der Erde und zur Abwehr von hungrigen Vögeln und scharrenden Katzen ist auch hier angesagt) und braucht bis zur Ente im Herbst/Winter kaum Pflege. Sie hält Beet und Boden das ganze Jahr bedeckt und schiebt ihre lange Wurzel auch in meinem wirklich schweren Lehmboden bis in 40 cm Tiefe! Das ist neben dem Genuss- und Nährwert ein unbezahlbarer Job im Sinne der Bodenlockerung und Durchlüftung.

Pastinaken passen so sehr in den naturnahem Küchengarten, zumal sie gerade in der Gemüse armen Zeit von Herbst bis Frühjahr gesunde, schmackhafte und vielseitig in der Küche einsetzbare große Wurzeln liefert, die auch im Winter geerntet werden können, wann immer der Boden offen ist.

Ich werde mich also künftig nicht mehr mit den zickigen Gelben Rüben abplagen und setze ganz auf die rustikale Pastinake, die schon den Speiseplan der alten Kelten und Germanen bei uns bereicherte.

Pastinaken in der Küche

Pastinaken in der Gemüsepfanne
Pastinaken können mit anderem Gemüse in der Gemüsepfanne pder auf dem Blech gebraten werden

Apropos Speiseplan: Wir sind noch am Experimentieren mit der großen Superwurzel, aber haben sie bis dato insbesondere als mitgebratene Beilage bei diversen Braten oder Gemüsen schätzen gelernt, als geschmacksfördernde Zutat im Kartoffelbrei oder  als leckere Cremesuppe. Zum Braten als Blechgemüse ein Tipp: Pastinakenstrücke erst leicht vorgaren und dann erst aufs Blech zu Zwiebeln, Kürbis o.ä. legen; salzen, pfeffern nicht vergessen. So ziehen sie richtig durch und erhalten einen unvergleichlichen Geschmack.

Links zur Pastinake

 

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