Ob selbst geerntet oder auf dem Markt entdeckt – frisches Gemüse, Obst und Kräuter lassen sich mit einfachen Mitteln in köstliche Vorräte verwandeln. Wer selbst einkocht, trocknet oder Fermentieren-Rezepte ausprobiert, bewahrt den Geschmack des Sommers für das ganze Jahr.
Inhaltsverzeichnis
Zuerst stelle ich das Buch “Landlust Einmachen” vor. Das praktische Handbuch führt mit saisonalen Rezepten und fundiertem Wissen durch ein ganzes Jahr mit Marmeladen, Pestos und Likören. Als Ergänzung zum Landlust-eigenen Kimchi zeige ich dir anschließend mein eigenes Geheimrezept für Rettich-Kimchi, auch bekannt als koreanisches Kkakdugi.
Landlust Einmachen – Das praktische Handbuch im Überblick
Foto © Landlust / DMM, Screenshot zur Rezension
Fermentieren, einkochen, einlegen, trocknen – dieses Buch begleitet durch ein ganzes Jahr voller Vorratsfreuden und bewährter Methoden zur Haltbarmachung.
Das Buch „Landlust Einmachen – Obst, Gemüse und Kräuter haltbar machen“ ist weit mehr als eine Rezeptsammlung. Es ist eine Einladung, sich mit der Fülle der Jahreszeiten zu beschäftigen – und daraus dauerhaft Genießbares zu machen. Im Mittelpunkt stehen klassische Methoden wie Einkochen, Fermentieren, Einlegen, Trocknen sowie das Herstellen von Fonds, Würsten oder Sirupen.
Hinweis: Das Buch ist im lokalen Buchhandel erhältlich oder online bestellbar, z. B. über genialokal.de oder andere Anbieter.
Zwischen Alltagsküche und Vorratsschrank
Ob du im Frühjahr ein Bärlauchpesto ansetzt oder im Herbst Quitten einkochst – das Buch bietet fundierte, aber zugängliche Anleitungen, wie du saisonale Zutaten in wertvolle Vorräte verwandelst. Besonders hilfreich: Die Grundlagenkapitel erklären, welche Methode sich für welche Zutat eignet, wie man Gläser vorbereitet und worauf bei Lagerung und Haltbarkeit zu achten ist.
Gliederung nach Jahreszeiten
Die Kapitel folgen dem Lauf der Jahreszeiten:
Im Frühling gibt’s erste Ansätze wie Öle, Essige oder Sirup – zum Beispiel mit Waldmeister. Im Sommer stehen Konfitüren, Gelees und klassisch eingemachtes Obst oder Gemüse im Mittelpunkt. Der Herbst bringt fermentierte Gemüse, eingelegte Pilze und Quitten auf den Plan. Und für den Winter liefert das Buch Ideen mit Zitrusfrüchten, Schlehen und Fonds für kalte Tage.
Was das Buch besonders macht
Besonders überzeugt hat mich der übersichtliche Saisonkalender, der sich eng am Gartenjahr orientiert. Auch die Grundlagen zu Hygiene, Lagerung und Materialien sind praxisnah und fundiert erklärt. Die Rezepte tragen oft eine persönliche Handschrift, ohne es kompliziert zu machen – und die Fotos sind wie immer im typischen Landlust-Stil: ruhig, schön und inspirierend.
So ist das Buch sowohl für Einsteiger:innen als auch für erfahrene Vorratsmacher:innen ein wertvoller Begleiter.
Buchinfo anzeigen
Landlust Einmachen ist im Landwirtschaftsverlag Münster erschienen und enthält saisonale Rezepte zum Einkochen, Einlegen und Fermentieren. Das hochwertig gestaltete Buch richtet sich an alle, die Gemüse, Obst oder Kräuter mit einfachen Mitteln haltbar machen möchten – von Einsteiger:innen bis zu erfahrenen Vorratsköch:innen.
- Format: Gebundene Ausgabe
- Verlag: Landwirtschaftsverlag Münster
- Erscheinungstermin: 3. Juli 2025
- Umfang: 160 Seiten
- ISBN-10: 3784358098
- ISBN-13: 978-3784358093
Hinweis: Das Buch ist erhältlich im Verlagsshop von Landlust oder über das Netzwerk des Buchhandels bei genialokal.de.
Auch ohne Kkakdugi – aber fermentiert wird trotzdem
Ein Rezept für Kkakdugi – das würzige Rettich-Kimchi aus der koreanischen Küche – findest du im Buch zwar nicht. Doch die Methode des Fermentierens wird detailliert erklärt und mit Rezeptbeispielen wie Sauerkraut oder eingelegtem Gemüse greifbar gemacht.
Während das Buch auf klassische Fermente wie Sauerkraut oder Mixed Pickles setzt, habe ich mich an eine asiatische Variante gewagt: Kkakdugi – würzig fermentierter Rettich, der sich einfach herstellen lässt und einen wunderbaren Kontrast zur europäischen Vorratsküche bildet.
Infobox: Fermentieren oder Einkochen – was ist der Unterschied?
Beim Fermentieren arbeiten Mikroorganismen unter Luftabschluss – ganz ohne Hitze. Das Gemüse bleibt roh und entwickelt durch Milchsäurebakterien ein komplexes Aroma.
Beim Einkochen dagegen wird das Lebensmittel durch Erhitzen haltbar gemacht. Keime werden abgetötet, der Inhalt ist steril und lange lagerfähig – aber nicht lebendig wie beim Fermentieren.
Kkakdugi – Rettich-Kimchi selber machen
Foto © Johann Seidl, Freisinger Gartenblog
Kkakdugi ist ein traditionelles koreanisches Kimchi aus Rettichwürfeln – einfach zu fermentieren und voller Geschmack. Mit diesem Rezept gelingt dir ein würziges Ferment, das nicht nur gesund ist, sondern auch vielseitig verwendbar – ob als Beilage, Topping oder zum Snacken.
Rezept-Box: Das brauchst du zum Fermentieren
Für den Einstieg ins Fermentieren brauchst du keine Profi-Ausstattung. Diese Grundausstattung genügt für einfache Gemüsefermente wie Kkakdugi:
- 1 Liter-Einmachglas mit weiter Öffnung
- Gärventil oder Schraubdeckel (nicht luftdicht verschließen)
- Küchenhandschuhe (für scharfe Gewürze oder Rettichsaft)
- Küchenwaage & feine Reibe
Tipp: Ein Gewicht oder ein kleines Glas hilft, das Gemüse unter der Lake zu halten.
Zutaten für 1 großes Einmachglas
- 1 kg Rettich (z. B. Daikon oder regionaler Bierrettich)
- 2 TL Salz (ohne Jod und Zusätze)
- 1 TL Zucker
- 1 Apfel, fein gerieben (z. B. Elstar oder Boskoop)
- 2–3 Frühlingszwiebeln, in feine Ringe geschnitten
- 2 EL Fischsauce (optional: Sojasauce für vegane Variante)
- 2 EL Gochugaru (koreanisches Chilipulver) oder milder Paprika-Chili-Mix
- 1 EL fein geriebener Ingwer
- 1 TL Knoblauch (gepresst oder gerieben)
Zutaten-Alternativen:
Für den Rettich eignet sich nicht nur der klassische Daikon aus dem Asia-Laden – auch ein regionaler Bierrettich oder milder, weißer Gartenrettich funktioniert wunderbar. Wer keine Fischsauce zur Hand hat oder vegan fermentieren möchte, kann auf Sojasauce oder einen Schuss Tamari zurückgreifen. Beim Chilipulver muss es nicht zwingend Gochugaru sein – ein milder Paprika-Chili-Mix oder etwas edelsüßes Paprikapulver mit einem Hauch Cayenne ergeben eine gute Alternative. Auch beim Apfel ist erlaubt, was gefällt: Hauptsache aromatisch und leicht säuerlich – Elstar, Boskoop oder eine eigene Sorte aus dem Garten.
Zubereitung
- Rettich schälen und in etwa 1,5 cm große Würfel schneiden.
- Mit Salz und Zucker vermengen und 30–60 Minuten ziehen lassen, bis sich Flüssigkeit bildet.
- Flüssigkeit nicht abgießen. Frühlingszwiebeln, Apfel, Ingwer, Knoblauch, Gochugaru und Fischsauce zugeben.
- Alles gut vermengen – am besten mit Handschuhen – bis der Rettich gleichmäßig überzogen ist.
- In ein sauberes Glas geben, fest andrücken, sodass Flüssigkeit aufsteigt. Oben etwa 2 cm Platz lassen.
- Das Glas mit Deckel locker verschließen (nicht luftdicht) oder ein Gärventil verwenden.
- 3–5 Tage bei Zimmertemperatur fermentieren lassen. Täglich kontrollieren und ggf. Flüssigkeit nachdrücken.
- Wenn Geschmack und Säure stimmen, in den Kühlschrank stellen. Dort hält es sich mehrere Wochen.
Schritt für Schritt – vom Rettich zum Kimchi
Bilder aus der Fermentierküche
Tipps zum Fermentieren
Der geriebene Apfel fördert die Gärung und bringt eine natürliche Süße ins Kimchi. Je wärmer die Umgebung ist, desto schneller verläuft die Fermentation, und das Aroma wird mit der Zeit intensiver – probieren lohnt sich!
❓ Häufige Fragen zum Rezept – Fermentation, Haltbarkeit & Varianten
Wie lange hält sich Kkakdugi?
Im Kühlschrank aufbewahrt ist Kkakdugi mehrere Wochen bis Monate haltbar – der Geschmack verändert sich dabei von frisch-säuerlich zu kräftig und komplex. Wichtig: Immer mit sauberem Löffel entnehmen.
Was tun, wenn keine Flüssigkeit austritt?
Einfach mit abgekochtem 2 %igem Salzwasser auffüllen, sodass der Rettich vollständig bedeckt ist. Das schützt vor Schimmel und sorgt für einen gleichmäßigen Gärprozess.
Kann ich das Rezept auch ohne Fischsauce zubereiten?
Ja – für eine vegane Variante lässt sich Fischsauce durch Sojasauce, Tamari oder fermentiertes Miso ersetzen. Der Geschmack wird etwas milder, aber trotzdem intensiv.
Wie erkenne ich, ob mein Kimchi „kippt“?
Solange es säuerlich riecht, sprudelt und angenehm schmeckt, ist alles gut. Muffiger, fauliger Geruch, schleimige Konsistenz oder bunte Verfärbungen (außer Chilirot) deuten auf Fehlgärung hin – im Zweifel lieber entsorgen.
So genieße ich Kkakdugi
Am liebsten esse ich Kkakdugi zu gebratenem Gemüse, in Suppen oder einfach pur mit Reis. Auch als Beilage zur Brotzeit bringt es Würze und Frische auf den Teller.
Fazit: Fermentieren und Einmachen zwischen Tradition und Experiment
Ob mit einem einfachen Kkakdugi oder einem der zahlreichen Rezepte zur Haltbarmachung aus dem Landlust-Buch – Fermentieren-Rezepte bieten vielfältige Möglichkeiten, saisonales Gemüse haltbar und köstlich zu machen. Während das Buch durch die Jahreszeiten führt und klassische Methoden wie Einkochen, Einlegen oder Fermentieren praxisnah erklärt, zeigt mein Kkakdugi-Rezept, wie einfach Fermentieren mit saisonalem Gartengemüse gelingt – würzig, lebendig und ohne viel Aufwand.
Für mich ist das Fermentieren längst mehr als eine Konservierungstechnik – es ist ein kleiner Akt der Selbstversorgung, der Achtsamkeit und auch des Experimentierens. Und genau das macht die Kombination aus Buch und Praxis so reizvoll: Tradition trifft Tatendrang.
Hast du schon einmal selbst fermentiert? Dann verrate mir gerne dein Lieblingsrezept in den Kommentaren – oder probiere gleich mein Kkakdugi aus!
Links
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